Zuerst einmal sei gesagt, dass es viele verschiedene Arten von Integralen gibt. Neben dem Riemann-Intergral gibt es das Lebesgue-, Bochner-, Stieltjes-Integral und so weiter. Sie haben alle gemein, dass sie die Fläche oder den Inhalt unter einer bestimmten Funktionsklasse ausmessen wollen.
In der Schule wird nur das Riemann-Intergral gelehrt und das reicht auch aus, denn sobald man sich auf Riemann-integrierbare Funktionen beschränkt, geben die Intergralbegriffe denselben Wert aus. Und so ziemlich alle Funktionen die man in der Schule lernt, sind Riemann-integrierbar.
Das Riemann-Integral misst die Fläche unter einer Funktion, indem es unendlich dünne Balken unter den Graphen schiebt und die Fläche der Balken zusammenzählt:
Es gibt aber wie gesagt auch andere Möglichkeiten, diese Fläche zu bestimmen.
Das unbestimmte Integral über eine Funktion kann nun so verstanden werden: Wir erraten eine Funktion, die abgeleitet unsere gegebene Funktion ergibt. Das was als Ergebnis herauskommt, nennt man dann eine Stammfunktion.
Jedoch gibt es viele Funktionen, die gar keine Stammfunktion besitzen, zumindest keine, die aus Standard-Funktionen aufgebaut sind. Ein Beispiel hierfür ist \( f(x)=e^{-x^2} \).
Nun gibt es den Fundamentalsatz der Analysis der besagt, dass man bestimmte Integrale immer mithilfe von Stammfunktionen berechnen kann (sofern man sie kennt).
Zu der letzten Frage: Die Konstante verändert unsere Fläche nicht. Die Fläche entsteht erst durch die Differenz der Stammfunktionen \( F(a)-F(b) \), wobei die Konstante darauf keinen Einfluss hat, weil sie addiert und wieder abgezogen wird.
Die Stammfunktion kann verstanden werden als Fläche zwischen einem beliebigen (festgelegten) Wert \( a \) und dem Wert \(x\). Also wenn \( F \) eine Stammfunktion von \( f \) ist:
\( F(x) = \int\limits_a^x f(x)\ \mathrm dx + c \)
Viele Grüße
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So und nun kann die Stammfunktion nach oben und unten verschoben werden, die Fläche bleibt jedoch gleich, weil bei der Berechnung von \( F(a)-F(b) \) der erste Summand genauso nach oben verschgoben wurde, wie der zweite Summand. z.B: hat man zuerst 8-6 und dann hat man 18-16, es kommt das gleiche heraus. ─ holly 24.01.2020 um 19:08
Aber ich glaub ganz hab ich es noch immer nicht verstanden (tut mir Leid!)
Wieso genau ist die Stammfunktion die Fläche?
Ich nehme an, ich habe eine Funktion: f(x)= 2x^2 + 3x +4
Die Ableitung würde heißen: 4x +3 (wäre die Tangent in diesem Punkt)
Möchte ich nun die Stammfunktion dieser Ableitung bilden (unter der Annahme ich kenne die ursprüngliche Funktion nicht) wäre das: 2x^2 + 3x + c (ich kenne ja die ursprüngliche Konstante nicht, daher kann ich auch auf c nicht schließen...zumindest bei einem unbestimmten Integral)
Ich könnte nun c bestimmen, in dem ich Grenzen festlege (zumindest für einen gewissen Abschnitt). Dann müsste ich doch eigentlich die Funktion in diesem Bereich bekommen, oder? Warum bekommen ich die Fläche?
Die Konstante c sollte ja eigentlich keinen Einfluss auf die "Form" der Funktion haben, sondern nur auf die Lage (da ja gilt f(0)=c)...also sie verändert sich per se nicht, sondern wird quasi nur nach oben oder nach unten verschoben....auch wenn sich die "Form" der Funktion nicht ändert, so müsste sich durch diese Lageverschiebung aber doch die Fläche verändern.
Ich ermute mal, ich hab iwo einen Denkfehler!
Entschuldigung, dass ich so lästig bin!
Und Danke schon mal für die Antwort!!! ─ crazy1212 24.01.2020 um 18:29