Meiner Meinung nach braucht es zum Aufstellen des Interpolations-Polynoms gar keine Operationen, da die Lagrange-Basispolynome erst bei der Auswertung ausgerechnet werden. Man kann zwar den konstanten Faktor Lagrange-Basispolynome, also \(\displaystyle \frac{y_i}{ \displaystyle\prod_{j=0, j\not=i}^n (t_j-t_j)}\), einmalig ausrechnen, ich würde das aber aus numerischen Gründen lassen.
Die Auswertung eines Lagrange-Basispolynoms kosten 2n Subtraktionen und n Divisionen pro Basispolynom. Hinzu kommen nochmal n Multiplikationen mit den Stützwerten.
Mal nennst Du die Lagrange-Basispolynome \(l_i\), mal \(L_i\).
Bei der Newton-Interpolation hat man ein Dreieck-Tableau mit (n+1) + n + (n-1) + ... + 1 Zahlen. Die ersten (n+1) Zahlen sind die Stützwerte und müssen nicht berechnet werden, die anderen sind eine dividierte Differenzen, und jede dividierte Differenz braucht zwei Subtraktionen und eine Division.
Macht drei Operationen pro dividierte Differenz, und es gibt n + (n-1) + ... + 1 dividierte Differenzen.
Die Auswertung besteht aus n Schritten der Form \(y_k = y_{k-1} + a_k(x-x_k)\), k=1...n. Macht pro Schritt eine Addition, eine Subtraktion und eine Multiplikation.
Ja, bei der Monom-Basis sind \(O(n^3)\) Schritte zur Lösung des Gleichungsystemes erforderlich. Jetzt weiß ich nicht, ob \(O(n^3)\) nicht zu ungenau ist. Allerdings solltest Du auch ein paar Worte zum Aufwand zum Aufstellen der Vandermonde-Matrix verlieren: \(n(n-1)\) Multiplikationen, wenn man es schlau macht.
Die Aufwände für die naive Auswertung \(O(n^2)\) und die Auswertung beim Horner-Schema \(O(n)\) sind richtig, allerdings weiß ich nicht, ob hier die Antworten genau genug sind.
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