1.: yep
2.: folgt aus 1, brauchst du also nicht.
3.: Ich würde die Definition hernehmen, also zeigen f(x) = f(y) -> x = y.
4.: Auch hier die Definition. Für jedes Bild y ein Urbild x finden, so dass f(x) = y.
Punkte: 100
Kannst du mir vielleicht einen Ansatz für meinen ersten Punkt geben, ich komme da nicht ganz weiter, wie zeige ich, dass gilt: f(a\(\triangle\)b) = f(a) + f(b) (mit fetten +) ? Also a \(\triangle\) b ist ja als a\b \(\bigcup\) b\a definiert. Von da weiß ich nicht mehr weiter...
LG ─ physikstudent(1.s) 17.01.2021 um 15:36
Es muss also gelten: f({1,2}) = f({1,2}) + f({2,3}). Ich bilde ja auf \(\mathbb{Z_2}\) ab. Also gilt doch:
f({1,3}) = {1,1} = {1,1} = f({1,2}) + f({2,3}). Jetzt muss ich das nur noch verallgemeinern. Stimmt das so? ─ physikstudent(1.s) 17.01.2021 um 21:29
Den zweiten Teil deiner Antwort verstehe ich so:
f(a) ist eine Abbildung von X nach \(\mathbb{Z_2}\). D.h. es gilt: f : X \(\rightarrow\) \(\mathbb{Z_2}\): {x1,x2...xn} \(\rightarrow\) {0,1}. Wenn ich jetzt ein x \(\in\) X einsetze, kommt ein Element aus \(\mathbb{Z_2}\) heraus. Also wird jedem x1,x2,...xn \(\in\) X entweder die 0 oder die 1 zugeordnet, richtig?
Aber was genau macht das f(a)? Irgendwie checke ich noch nicht, wie a \(\in\) P(x) und auch x \(\in\) P(x) sein können, ohne dabei das gleiche Element zu beschreiben. Ist das X aus Abb(X,\(\mathbb{Z_2}\)) das gleiche, wie aus P(X)?
Wir haben Vektorräume erst vor ein paar Tagen eingeführt, unser Prof hat sehr ausführlich Gruppen, Ringe und Körper behandelt, deswegen blick ich da noch nicht so ganz durch, weshalb meine Fragen wahrscheinlich nicht so klug sind, sorry dafür! ─ physikstudent(1.s) 17.01.2021 um 23:10
Beispiel: Nehmen wir \( X=\{u,v\} \). Dann ist die Potenzmenge \( P(X)=\{ \emptyset, \{u\}, \{v\}, \{u,v\} \} \).
Nun ordnet \( f \) jedem Element aus der Potenzmenge eine Abbildung von \( X \) nach \( \mathbb{Z}_2 \) zu.
\( f( \emptyset ) \) könnte die Abbildung \( g_1: X \to \mathbb{Z}_2, x \mapsto 0 \) sein,
\( f( \{u\} ) \) könnte die Abbildung \( g_2: X \to \mathbb{Z}_2, x \mapsto \begin{cases} 1 & x=u \\ 0 & x=v \end{cases} \) sein,
\( f( \{v\} ) \) könnte die Abbildung \( g_3: X \to \mathbb{Z}_2, x \mapsto \begin{cases} 0 & x=u \\ 1 & x=v \end{cases} \) sein
und \( f( \{u,v\} ) \) könnte die Abbildung \( g_4: X \to \mathbb{Z}_2, x \mapsto 1 \) sein.
D.h. ich kann jetzt Werte aus \( X \) in \( f( \emptyset ) \) einsetzen und erhalte dann Werte aus \( \mathbb{Z}_2 \).
Beispielsweise ist \( f( \emptyset )(u) = g_1(u) = 0 \).
Oder anderes Beispiel \( f( \{u\} )(u) = g_2(u) = 1 \).
Jetzt wollen wir mal schauen, welche Eigenschaften \( f \) so hat. Es gilt
\( f( \{u\} \triangle \{v\} )(u) = f( \{u,v\} )(u) = g_4(u) = 1 = 1 + 0 = g_2(u) + g_3(u) = f( \{u\} )(u) + f( \{v\})(u) \)
Man kann letzteres jetzt noch umformen zu \( ( f( \{u\} ) + f( \{v\} ) )(u) \). Das ist einfach eine Definition. Wir erhalten also
\( f( \{u\} \triangle \{v\} )(u) = (f( \{u\} ) + f( \{v\}))(u) \)
Auf die gleiche Weise erhalten wir \( f( \{u\} \triangle \{v\} )(v) = (f( \{u\} ) + f( \{v\}))(v) \). Insgesamt gilt also
\( f( \{u\} \triangle \{v\} )(x) = (f( \{u\} ) + f( \{v\}))(x) \) für alle \( x \in X \)
Und somit gilt (das ist die Definition der Gleichheit von Abbildungen)
\( f( \{u\} \triangle \{v\} ) = f( \{u\} ) + f( \{v\}) \)
Jetzt allgemein: Für ein \( a \) aus der Potenzmenge \( P(X) \) soll \( f(a) \) die Abbildung \( g_a: X \to \mathbb{Z}_2, x \mapsto \begin{cases} 1 & x \in a \\ 0 & sonst \end{cases} \) sein.
Für ein \( x \) in \( a \) wäre also \( f(a)(x) = g_a(x)=1 \).
Für ein \( x \), das nicht in \( a \) liegt, wäre \( f(a)(x)=g_a(x)=0 \).
Ist das jetzt soweit klar? Oder gibt es irgendwo noch Verständnisprobleme? ─ 42 18.01.2021 um 00:14
Also ich habe noch ein paar Fragen dazu:
1.) Habe ich das richtig verstanden, dass a \(\in\) X und X \(\in\) P(X) ist? Also ich nehme mal das Beispiel mit f({u}) = \(g_{2}\) : X \(\rightarrow\) \(\mathbb{Z_2}\). Dann wäre hier {u} mein a, richtig? Dieses kommt aus der Menge X = {u,v} und ist ein Element aus P(X). Es wird in den Abbildungsraum (Abb(X, \(\mathbb{Z_2}\)) auf die Abbildung \(g_{2}\) abgebildet. Die Abbildung \(g_{2}\) bildet dann ein x \(\in\) X entweder auf 0 oder auf 1 ab.
2.) Wie kommt man auf f({u} \(\triangle\){v})(u) = f{u,v})(u) als du die Eigenschaften nachgerechnet hast?
3.) Am Ende hast ja eine explizite Abbildungsvorschrift angegeben (\(g_{a}\) : X \(\rightarrow\) ...) Muss ich da jetzt noch alle Eigenschaften nachrechnen? Oder muss ich nur noch zeigen, dass diese Abbildungsvorschrift bijektiv ist?
Nochmals vielen Dank!
LG
─ physikstudent(1.s) 18.01.2021 um 13:59
Zu 2) Das hat mit der Funktion eigentlich nichts zu tun. Es gilt einfach \( \{u\} \triangle \{v\} = \{u,v\} \). Das habe ich hier benutzt.
Zu 3) Für die Abbildung \( g_a \) musst du erstmal nichts nachrechnen. Du musst aber zeigen, dass die Abbildung \( f: a \mapsto g_a \) ein Ring-Isomorphismus ist. Das ist ja hier die Aufgabe. Und dazu musst du dann auch zwangsläufig mit der Funktion \( g_a \) arbeiten.
Ich hoffe, es ist jetzt klar, was du in dieser Aufgabe zeigen musst. Ansonsten melde dich gerne noch mal. Ich helfe dir gerne weiter :) ─ 42 18.01.2021 um 15:24
Ich denke, ich habe es jetzt endlich verstanden. Lineare Algebra ist echt ein harter Brocken, Respekt an die, die reine Mathematik studieren!
Nochmal danke und LG. ─ physikstudent(1.s) 18.01.2021 um 16:03
Das größte Problem bei so abstrakten Dingen ist eigentlich, dass man sich immer bewusst sein muss, womit man gerade arbeitet. Also wie sehen die Objekte aus? Vielleicht muss man erstmal ein Beispiel oder eine Skizze machen, bis einem klar ist, was das alles soll. Das kann sehr aufwendig sein. Wenn man es dann aber verstanden hat, dann ist die lineare Algebra und generell die abstrakte Mathematik eigentlich sehr schön :) ─ 42 18.01.2021 um 16:20