Die "offizielle" Vorgehensweise ist allerdings nur statthaft, wenn die betreffende Funktion total differenzierbar ist.
Totale Differenzierbarkeit ist dabei ein stärkeres Kriterium als "alle partiellen Ableitungen existieren".
Gegenbeispiel: Die Funktion
\(f(x,y) = \left\{ \begin{array}{lcl}
0 &\mbox{falls} & x=0 \;\mbox{oder}\; y=0 \\
1 &\mbox{sonst}
\end{array} \right. \)
ist im Punkte (0,0) nicht differenzierbar, aber \(\partial f/\partial x\) und \(\partial f/\partial y\) existieren dort - und sind 0.
Ist die Funktion f in einer Umgebung eines Punktes x total differenzierbar, und hat die Funktion ein Maximum oder Minimum, dann sind alle partiellen Ableitungen dort 0.
Dein f jedenfalls ist überall total differenzierbar, die partiellen Ableitungen sind im Punkte (0,0) gleich 0 - allerdings liegt hier weder Maximum noch Minimum vor; dass alle partiellen Ableitungen 0 sind, ist bei total differenzierbaren Funktionen ein notwendiges, aber kein hinreichendes Kriterium
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