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Hallo zusammen

Ich soll beweisen, dass P(M) einer unendlichen Menge M überabzählbar ist (z.B. die Menge der natürlichen Zahlen).

Das ist die Lösung aus meinem Skript. Ich verstehe hier nicht wieso man für diesen Beweis eine Menge A betrachtet   

Wieso wird eine solche Menge betrachtet und wie kommt man darauf? Wieso soll n Element von N sein und gleichzeitig aber n kein Element von An, diese Menge selbst ist ja der Widerspruch, aber wieso wird eine solche Menge überhaupt betrachtet, dann ist es ja logisch dass daraus ein Widerspruch resultiert, oder nicht?

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Student, Punkte: 93

 
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Es kommt ein bisschen darauf an wie ihr Gleichmächtigkeit definiert habt. Ich kenne es so, dass zwei Mengen gleichmächtig sind, wenn es eine Bijektion zu \(\mathbb{N}\) gibt. \(\mathbb{N}\) ist bekanntlich abzählbar. Wenn \(\mathcal{P} (\mathbb{N})\) überabzählbar sein soll, dann können die beiden nicht gleichmächtig sein. Also kann es also keine Bijektion zu \(\mathbb{N}\) geben.

Dein \(A_n\) beschreibt eine Teilmenge von \(\mathbb{N}\). Wir nehme eine eindeutige Abbildung \(\varphi:\mathbb{N} \longrightarrow \mathcal{P} (\mathbb{N})\). Einem Element \(n\in \mathbb{N}\) wird also auf \(\varphi(n)=A_n\in \mathcal{P} (\mathbb{N})\) als eine Teilmenge von \(\mathbb{N}\) abgebildet. Deine Menge \(A=\{n\in \mathbb{N} \mid n\notin \varphi(n)=A_n\}\). Die Menge \(A\) besteht also aus allen Elementen \(n\in \mathbb{N}\), für die \(n\) selbst nicht zur Menge \(\varphi(n)=A_n\) gehört. 

Der Gedanke ist nun, dass die eine Bildmenge finden möchtest auf die nicht abgebildet wird, damit es also keine Bijektion geben kann und somit \(\mathbb{N}\) und \(\mathcal{P} (\mathbb{N})\) auch nicht gleichmächtig sein können.

Jetzt kommt der Widerspruchsgedanke. Angenommen deine Abbildung \(\varphi\) ist bijektiv. Dann gibt es also ein \(m\in \mathbb{N}\), so dass \(\varphi(m)=A\) tatsächlich erfüllt ist. Dann gibt es zwei Möglichkeiten:

(1) \(m\in A\). Dann gilt \(m\notin \varphi(m)=A\). Dies führt zum Widerspruch.

(2) \(m\notin A\). Dann gilt \(y\notin \varphi(m)\), wodurch \(y\in A\) erfüllt ist. Dies führt ebenso zum Widerspruch.

D.h., es gilt Bilder von \(\varphi\), die nicht erreicht werden. Also kann \(\varphi\) nicht surjektiv und damit auch nicht bijektiv sein. Somit sind \(\mathbb{N}\) und \(\mathcal{P} (\mathbb{N})\) nicht gleichmächtig. Da \(\mathbb{N}\) abzählbar ist, ist folglich \(\mathcal{P} (\mathbb{N})\) überabzählbar.

 

Ich hoffe durch die Bijektion wird es deutlicher. 

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ah ok ja verstehe .... muss gestehen mich hat die Notation auch verwirrt ... ich ändere es gleich ab .... danke @mikn   ─   maqu 28.12.2020 um 16:43

Vielen Dank für eure Bemühungen, leider habe ich es immer noch nicht verstanden...
Heisst das, dass A keine Menge von Mengen beinhaltet? und was soll An für eine Menge sein, ausser Teilmenge von P(N)? Eine Menge von Mengen und Zahlen, oder eine Menge von Zahlen, oder nur eine Menge von Mengen? Spielt das überhaupt eine Rolle?
Welcher Gedankengang könnte mir fehlen?
  ─   aequus formidus 28.12.2020 um 20:19

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Ja \(A_n\) ist ein Element von \(\mathcal{P} (\mathbb{N})\) und damit eine Teilmenge von \(\mathbb{N}\). Sry, dass dies so lange falsch da stand. @don formidus auch \(A\) ist eine Teilmenge von \(\mathbb{N}\). Zum besseren Verständnis nimmst du vielleicht eine Zahl für \(n\). Zum Beispiel \(n=5\). Dann könnte die \(5\) z.B. durch \(\varphi(5)=A_5=\{1,2,3,4,5\}\) oder auch \(\varphi(5)=A_5=\{1,3,5,7,9\}\) oder auch nur \(\varphi(5)=A_5=\{1,2,3\}\) abgebildet werden. An \(A_n\) ist keine weitere Bedingung geknüpft. Lediglich für \(A\) wird vorausgesetzt, dass \(n=5\) nicht enthalten sein darf.
Jetzt betrachte als Beispiel die Menge \(A=\{1,2,3\}\). Wenn es eine Bijektion zwischen \(\mathbb{N}\) und \(\mathcal{P} (\mathbb{N})\) geben würde, dann muss es also ein \(m\in \mathbb{N}\) geben, so dass \(\varphi(m)=A\) erfüllt ist.
(1) Ist \(m=1\) also \(1\in A\). Dann muss gelten \(1\notin \varphi(1)=A\). Dies führt zum Widerspruch.
(2) Ist \(m=4\) also \(4\notin A\). Dann gilt \(4\notin \varphi(4)\) und somit ist \(4\in A\). Dies führt auch zum Widerspruch.
Der Schlüsselgedanke ist, dass deine Menge \(A\) so gewählt wird, dass sich der Widerspruch für beide Fälle ergibt.

Wird es dadurch ein bisschen klarer?
  ─   maqu 28.12.2020 um 21:42

@cauchy ja hatte das glaube schon verstanden aber mir ist beim durchlesen aufgefallen, dass sich der gleiche Fehler noch in meiner Antwort vorfand >.< ... kann man ja so nicht stehen lassen :)   ─   maqu 28.12.2020 um 21:52

Danke euch allen! Denke dass ich es jetzt verstanden habe.   ─   aequus formidus 28.12.2020 um 23:12

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