
Selbstständig, Punkte: 27.28K
Es gibt ja nur einen richtigen Schlüssel. Dieser wird bei jedem Klartext-Chiffrat-Paar auftauchen. Beim ersten Klartext-Chiffrat-Paar habe ich zusätzlich zu dem richtigen Schlüssel auch noch \(2^{64}\) falsche Schlüssel. Die Frage ist doch: Wie viele von den falschen Schlüsseln tauchen auch beim zweiten Klartext-Chiffrat-Paar (rein zufällig) wieder auf? Und wie viele von den falschen Schlüsseln tauchen dann auch wieder beim dritten Klartext-Chiffrat-Paar (rein zufällig) auf? Wie viele Klartext-Chiffrat-Paare benötige ich, bis neben dem richtigen Schlüssel nur noch ein falscher Schlüssel auftauchen wird (50%-Chance). So habe ich diese Frage verstanden. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das \(2^{63}\) Paare sein sollen. ─ bisam2000 20.04.2022 um 23:11
Die Schlüsselsuchmaschine spuckt pro Durchlauf (1 Schlüssel-Chiffrat-Paar) nur einen Schlüssel aus. Dann ist die Chance, dass dieser richtig ist \(\frac{1}{2^{64}}\).
Wie viele Versuche (Schlüssel-Chiffrat-Paare) brauche ich dann, bis die Wahrscheinlichkeit \(\frac{1}{2}\) ist, dass der Schlüssel als Ergebnis ausgespuckt wurde?
\(\frac{1}{2^{64}}*x = \frac{1}{2}\)
Oder anders:
Ich habe \(2^{64}\) Schlüssel. Darunter ist nur einer richtig und er ist zufällig darunter gemischt. Wie viele Schlüssel müsste ich dann im Durchschnitt ausprobieren, bis ich den richtigen habe? Im Durchschnitt müsste man natürlich die Hälfte der Schlüssel durchprobieren, bis man den richtigen hat. Also \(\frac{2^{64}}{2} = 2^{63}\).
(Auch hier wäre wieder unterstellt, dass die Schlüsselsuchmaschine pro Klartext-Chiffrat-Paar nur einen Schlüssel ausgibt.)
Wenn ich so eine Schlüsselsuchmaschine hätte, würde ich allerdings anders vorgehen. Dann würde ich, so wie es im Buch und im Video ja auch erläutert wird, für ein Schlüssel-Chiffrat-Paar alle \(2^{64}\) möglichen Schlüssel ausrechnen lassen und speichern und dies dann für ein zweites Schlüssel-Chiffrat-Paar wiederholen. Wenn man dann die Schlüssel vergleicht, würde man sehr schnell den richtigen finden (entsprechend der Formel im Buch), denn es werden nur extrem wenige in der Schnittmenge auftauchen. Und dann bräuchte ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nur 2 bis 3 Schlüssel-Chiffrat-Paare, und nicht \(2^{63}\).
Vielen Dank für die Hilfe! Von selbst wäre ich nicht darauf gekommen. ─ bisam2000 21.04.2022 um 19:52
Ich wäre schneller auf den Lösungsweg gekommen, wenn die Übungsaufgabe so formuliert worden wäre, dass keine Schlüssel gespeichert werden sollen bzw. dass man nicht so an die Aufgabe herangehen soll, wie im Buch beschrieben. ─ bisam2000 22.04.2022 um 12:01