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Außerdem muss man sich klar machen: Was hab ich (schon bewiesen)? Was will ich noch beweisen?
Also: wir WOLLEN noch beweisen: $n< (1+\varepsilon)^n$ (solche $n$ suchen wir).
Wir wissen schon: $\frac12n(n-1)\varepsilon^2\le (1+\varepsilon)^n.$
Wenn wir also $n$ gefunden haben, so dass $n<\frac12n(n-1)\varepsilon^2$ erfüllt ist, so ist auch automatisch $n< (1+\varepsilon)^n$ erfüllt.
Eine stärkere (man sagt auch oft "schärfere") Ungleichung ist eine, bei der linke und rechte Seite näher beieinander liegen (als eben eine schwächere).
─ mikn 21.07.2023 um 13:11
\[(1+\varepsilon)^n\geq \dfrac{n(n-1)}{2}\varepsilon^2 >n\]
Du hast einen Denkfehler, was bringt es dir denn bei einer Abschätzung von $a$<$b$ eine Grenze nach oben zu finden die noch größer als $b$ ist? Wenn ich ein $c$ finde, für das $c$<$b$ aber $c$>$a$ gilt, ist die Abschätzung $a$<$c$ stärker als $a$<$b$ da sie genauer ist. Wie gesagt, Beispiel Laufzeitabschätzung.
Und nein $\varepsilon >0$ ist beliebig und nicht fest. ─ maqu 21.07.2023 um 13:15
─ aequus formidus 21.07.2023 um 14:29
\begin{equation}
n < (1+\epsilon)^n \geq n(n-1)\frac{1}{2}\epsilon^2
\end{equation}
Und wenn wir das mit dem 'stärker' mal vergessen:
Du gibst mir ein festes epsilon und nun wähle ich ein n, ab der diese Kette wahr wird. Aber woher weiss ich, dass alle grösseren n (bis auf endlich viele vorher) ebenfalls diese Ungleichungskette erfüllen, ohne dass ich Ausprobiere und Zahlen einsetze?
─ aequus formidus 21.07.2023 um 12:25