Kondition eines problems

Aufrufe: 920     Aktiv: 16.12.2020 um 12:38

1

könnte mir einer bei dem beispiel weiterhelfen?

 

So steht es im skript:

Diese Frage melden
gefragt

Student, Punkte: 254

 

Ja genau. Mir geht es vorallem um den letzten Satz. Wir haben eine Eingabemenge und eine Ausgabemenge. Wenn die Ausgabemenge nun viel größer ist nennen wir es schlecht konditioniert. Mir ist nur nicht ganz klar was man sich unter diesen Eingabemengen vorstellen kann also wäre z.B x ----> x^2 R ---> R+ sehr gut konditioniert da wir auf der einen seite die Eingabemenge der gesamnten Reelen zahlen haben jedoch im Bildraum nur noch positive Reele Zahlen sind oder verstehe ich hier etwas falsch.   ─   finn2000 15.12.2020 um 21:20
Kommentar schreiben
2 Antworten
2

Um das mit der Kondition besser zu verstehen, am besten ein Beispiel. Gegeben seien die Matrix \(A=\begin{pmatrix}10^{-9} &1\\ 0 & 1\end{pmatrix}\) und der Vektor \(b=\begin{pmatrix}1\\1\end{pmatrix}\). Die Lösung des Systems \(Ax=b\) ist ganz offensichtlich \(x=\begin{pmatrix}0\\1\end{pmatrix}\). Verändern wir den Vektor \(b\) nun in der erstem Komponente um einen geringen Fehler \(\Delta b=10^{-6}\), so liefert der Lösungsoperator mit \(A^{-1}=\begin{pmatrix}10^9 & -10^9 \\ 0 & 1\end{pmatrix}\) das Ergebnis \(x=A^{-1}b=\begin{pmatrix}1000 \\1\end{pmatrix}\). Der Fehler von \(10^{-6}\) wird also um den Faktor \(10^9\) verstärkt. Das Problem bzw. die Matrix \(A\) ist in diesem Fall schlecht konditioniert, da ein kleiner Fehler der Eingabe, die Ausgabe deutlich verändert.  

Diese Antwort melden
geantwortet

Selbstständig, Punkte: 30.55K

 

Ja danke dass verstehe ich   ─   finn2000 15.12.2020 um 21:38

Leider scheint diese Antwort Unstimmigkeiten zu enthalten und muss korrigiert werden. Cauchy wurde bereits informiert.
2

Wir haben keine Eingabemenge, sondern EINEN Eingabewert. Bei LGS versteht man darunter die rechte Seite (im einfachen Fall - natürlich ist die Matrix auch eine Eingabe, die fehlerbehaftet ist, das führt zu aufwendigeren Formeln).

Wichtig ist, sich das Problem hinzuschreiben:

Geg. A, b

Ges.: x als Lösung von Ax=b.

Generell also Eingabefehler E, Ausgabefehler f(E), das liegt jetzt an der Linearität, denn Eingabe b+E ergibt als Lösung xf=inv(A)*(b+E)=inv(A)*b+inv(A)*E=x+inv(A)*E. Der Fehler ist also inv(A)*E=f(E).

Eingabe also E, Ausgabe f(E). Wenn z.B. f(E)=2E ist, heißt das, der Fehler in der Lösung des LGS ist doppelt so groß wie der Eingabfehler. Damit ist man aber als Numeriker nicht unzufrieden, denn "2mal größer" fällt noch nicht unter "viel größer". Es gibt (praxisrelevante!) Beispiel, wo sich der Fehler um den Faktor 10^6 oder so verstärkt, was solche LGS schwierig zu lösen macht.

Sicherheitshalber: Hier gehen wir aus von fehlerbehafteter rechter Seite b, und fehlerfreie Matrix A. Und wir reden nur vom absoluten Fehler. Und natürlich löst man NIE ein LGS (mit n>2) mit der Inversen.

 

Diese Antwort melden
geantwortet

Lehrer/Professor, Punkte: 38.93K

 

In dem Fall das wir eingabewerte haben verstehe ich es. Nun ist aber in meinem Skript explizit von einer Eingabemenge E die Rede die wir als Gleichwertig ansehen(z.B alle Zahlen deren Differenz kleiner als eps sind) und nun wenden wir auf diese Menge eine Funktion f an und wenn deren Bildraum viel größer als E ist sei f schlecht konditioniert. Das erschließt sich mir noch nicht ganz. Der Übergang zwischen erstmal einzelnen eingabewerten und jetzt der gesamten menge   ─   finn2000 15.12.2020 um 21:37

Warte ich poste eine neue Frage dann kann ich den Screenshot reinstellen oder ist das auch direkt hier noch möglich   ─   finn2000 15.12.2020 um 21:43

Habe es aktualisiert :)   ─   finn2000 15.12.2020 um 21:46

Ok ich nehme das mit den Mengen mal so hin. Ihre Erklärungen sind sehr einleuchtend, auch wenn ich mir immer noch nicht sicher bin ob es bei den mengen immer noch um die Abstände geht. Da ich mir bei der Größe einer Menge doch eher intuitiv deren Kardinalität anschaue.   ─   finn2000 15.12.2020 um 22:19

Aber mit Verhätnis der Orginalmenge zur Bildmenge ist doch auch eine Größenrelation gemeint oder inwiefern wird hier der Behriff Verhältnis benutzt?   ─   finn2000 16.12.2020 um 09:48

Stimmt Kardinalität macht im Reelen wenig Sinn. Mit dem Durchmesser ist einleuchtend danke.   ─   finn2000 16.12.2020 um 12:38

Und nochmal danke für die ausführlichen antworten   ─   finn2000 16.12.2020 um 12:38

Leider scheint diese Antwort Unstimmigkeiten zu enthalten und muss korrigiert werden. Mikn wurde bereits informiert.