Deine Vermutung mit dem Viertelkreis ist also schon mal richtig!
Die trennende Kurve darf natürlich auch am Rechecksrand entlanglaufen, muss sie aber nicht.
Man kann o.B.d.A annehmen, dass \(a\le b\).
Das Rechteck kann man wie folgt in ein Koordinatensystem plazieren:
1. Ecke bei (0,0)
2. Ecke bei (a,0)
3. Ecke bei (a,b)
4. Ecke bei (0,b)
Die Kurve startet zunächst (0,0). Dann steigt sie senkrecht nach oben bis \( (0,y_0) \).
\(y_0\) ist noch unbekannt.
Dort biegt sie nach rechts ab. Ab dort wird sie durch eine stetige Funktion \(f:[0,a]\rightarrow \mathbb{R}^2\) modelliert mit \(f(0) = (0,y_0)\).
Diese Kurve teilt das Rechteck in zwei Teile:
1. Diejenigen Punkte (x,y) des Rechtecks, für die \( y \le f(x) \) gilt
2. Diejenigen Punkte (x,y) des Rechtecks, für die \(y > f(x) \) gilt
Der erste Teil muss nun halb so groß sein wie das Rechteck, also gilt
\( \int_0^a f(x) dx = \frac{ab}{2} \)
Unter dieser Nebenbedingung muss dann f so bestimmt werden, dass die Kurvenlänge minimal wird.
Die Kurvenlänge ist die Länge des senkrechten Stückes + Kurvenlänge von f.
Für die Kurvenlänge von f gibt es eine Formel:
\( \int_0^a \sqrt{1+(f'(x))^2} \,dx \)
Funktionen, die irgendwas minimieren, kann man mit der sog. Variationsrechnung bestimmen.
Minimierung unter Nebenbedingungen geht mit Lagrange-Multiplikatoren, und man kann Lagrange-Multiplikatoren mit der Variationsrechnung kombinieren.
So, das wäre erstmal die grobe Richtung.
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