Sind \(\lambda_0, \ldots, \lambda_n \in \mathbb{R}\) mit \(\sum_{k=0}^n \lambda_k p_k=0\) (Achtung 0 ist Nullabbildung), dann müssen alle \(\lambda_k=0\) sein. \(\sum_{k=0}^n \lambda_k p_k=0\) bedeutet aber, dass für alle \(x \in \mathbb{R}\) gilt \(\sum_{k=0}^n \lambda_k p_k(x)=0\), das ist jetzt die Zahl 0.
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Darf ich noch ganz kurz fragen, wie das wäre wenn man zusätzlich noch zeigen müsste, dass Dim V = ∞ ist?
Würde da die Argumentation reichen, wenn ich sage, dass das Nullpolynom unendlich viele Nullstellen?
─ bitcoin33 14.05.2022 um 09:31
Aber wenn unsere Basis ja die Länge n+1 hat, dann heißt es im Prinzip, dass dim V != ∞ ist, oder? Allerdings weiß ich auch, dass Polynome 1, x, x^2, ... vom Grade 0, 1, 2, 3, .... eine Basis im Raum aller reellen Polynome bilden. Und die ist ja unendlich. Aber ich verstehe immer noch nicht ganz, wie man das zeigen kann.
Denn ich habe hier noch eine weitere Aufgabe, die wie gefolgt lautet:
---------------------------------------------
Sei V = {f | f : R → R Funktion}.
Zeigen Sie, dass dim V = ∞.
(Hinweis: Verwenden Sie die Funktionen p0, p1, . . . , pn, . . . des vorigen Beispiels.)
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Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann zeigt die Aufgabe (von der Person, die mit mir zum Verwechseln ähnlich ist :D), dass die Länge der Basen im Prinzip gleich lang sind.
─ bitcoin33 14.05.2022 um 14:30
Aber ich sehe selber, dass so nicht gut ist für Anfänger, weil Anfänger diese Strukturen nicht sehen und dann tatsächlich falsch argumentieren. Danke! ─ mathejean 14.05.2022 um 16:01
─ bitcoin33 14.05.2022 um 16:09
─ fix 14.05.2022 um 16:40
Angenommen λ = 0
Sei n = 0
[Summe k = 0 bis n] λ0p0 = 0 * 1 = 0
─ bitcoin33 14.05.2022 um 20:01
Sei \(V=\{p|p:R \rightarrow R \text{ ein Polynom}, \text{ grad}(p)\le n\}\). Dann ist mit Induktion über n:
n=1: \(\lambda_0+\lambda_1x=0\) folgt z.B. für x=0, dass \(\lambda_0=0\) und dann mit \(x\neq0\) auch, dass \(\lambda_1=0\).
\(n\rightarrow n+1\): Sei (nach Induktionsannahme) \(\sum_{i=0}^n\lambda_ix^i=0 \Rightarrow \lambda_i=0\). Dann gilt \(\sum_{i=0}^n\mu_ix^i=\mu_{n+1}x^{n+1}\). Wenn man sich den Grad der Polynome anschaut, erkennt man, dass \(\mu_{n+1}=0\) gelten muss, da sonst grad(LHS) \(\neq\) grad(RHS). Dann folgt \(\sum_{i=0}^{n}\mu_ix^i=0\) und nach Induktionsannahme \(\mu_i=0\). ─ fix 14.05.2022 um 20:27
Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich hätte eine kurze Frage:
Ist der grad von LHS, also grad(LHS) = n, oder? Und grad(RHS) = n+1? Ist das richtig? ─ bitcoin33 18.05.2022 um 21:45
Klar, und zwar war die Lösung ganz Anfang, die wir zusammen ausarbeitet haben, die war richtig, also:
p(x) = λ0 + λ1x + ... + λnx^n = 0 ∀x ∈ ℝ
hat zur Folge, dass das Polynom p unendlich viele verschiedene Nullstellen hat. Da ein Polynom ungleich dem Nullpolynom aber nur max. so viele Nullstellen hat, wie sein Grad ist, muss p das Nullpolynom sein d.h. die Monome sind 1, x, ..., x^n sind linear unabhängig.
Ich weiß nicht warum, @mikn behauptet hat, dass man hier zeigen müsste, dass alle λ's = 0 sein müssen? Mein Professor meinte auch, dass es eigentlich überflüssig ist und es nicht zu zeigen ist....
─ bitcoin33 20.05.2022 um 12:04
Es ist aufjedenfall sehr nett, dass du dich rückmeldest, weil wir jetzt so wissen, dass man sich hierüber keine Gedanken machen sollte. Das war auch mein erstes Gefühl, weil du sollst hier ja Vektorräume lernen und nicht technische Schwierigkeiten von Polynomen und Polynomaabildungen. ─ mathejean 20.05.2022 um 12:14
Ich habe mir zuerst auch gedacht, dass der Professor hier möglicherweise mehr sehen möchte statt nur eine kleine
Argumentation, die man aus der Definition leicht herleiten kann. War für mich halt irgendwie ungewöhnlich. Aber interessant zu wissen,
dass es verschiedene Beweise gibt abhängig davon wie der Polynomraum definiert wurde und vor allem ob es sich um "richtige Polynome" handelt.
Nächstes Semester habe ich keine Lineare Algebra mehr (leider), aber ganz unverschont bleibe ich trotzdem
nicht mit der Mathematik. :/
@mikn
Ich habe bis jetzt keine Definition gefunden bezüglich Polynome im Skript von meinem Professor, ich denke, dass
hat die ganze Sache um einiges schwieriger gemacht... leider. Er meinte zwar, dass es nicht nötig sei, aber vielleicht habe
ich es auch falsch verstanden, so dass er meinte es sei bei DIESER Aufgabe nicht nötig? ─ bitcoin33 20.05.2022 um 12:42
Das (2) müssen wir ja gar nicht erst zeigen, denn es ist ja klar, dass jedes Polynom eine Linearkombination von Monomen ist.
─ bitcoin33 13.05.2022 um 19:13