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Das ist aber insofern problematisch, dass die Quotientenabbildung in einer geeigneten Kategorie immer ein Homomorphismus ist. In der Algebra (und auch moderne Zahlentheorie) würde man meistens einfach gleich schreiben, z.B. ist \(0=42\) in \(\mathbb{Z}/(42)\). In elementarer Zahlentheorie und deren Anwendungen wird das aber meistens noch mit Kongruenzzeichen gemacht, weil hier Quotienten nicht alltäglich sind, in moderne Algebra das ist aber ganz langweilig und man macht es täglich überall. Wenn du nur aus Interesse gefragt hast, empfehle ich dir das Buch Kategorientheorie von Brandenburg.
Lineare Algebra ist übrigens sehr gut geeignet um Quotienten zu verstehen, da sie hier alle eine konkrete geometrische Bedeutung haben (affine Unterräume). Ansonsten du hast vielleicht gesehen, dass wenn \(F: V \to V\) ein Endomorphismus ist, \(V\) endlich erzeugt und \(U\) ist invariant unter \(F\), wir können \(\overline{F}: V/U \to V/U, v+U \mapsto F(v)+U\). Mit Hilfe der Dimensionsformel für lineare Abbildungen (ehr der Beweis davon), man sieht, dass es ausreicht \(F_{|U}\) und \(\overline{F}\) zu verstehen, um einiges über \(F\) zu verstehen. ─ mathejean 03.08.2022 um 12:04
Ja es war eher eine Interessenfrage. Also es kam nochmal auf bei der Umrechnung der Stellenwertsysteme. Dort wurde uns aber nur beschrieben wie der Algorithmus mit Hilfe der Modulorechnung funktioniert. Es gab kein Beispiel, weswegen ich nicht sagen kann wie es genau aufgeschrieben wird. Deshalb hatte ich dann auch die Diskussion mit einem Kommilitonen, wann genau wie dieses Zeichen benutzt wird.
Es gibt also nicht wirklich die eine Angabe in meinem Skript.
Wie könnte ich es denn sauber schreiben? Eher das "entspricht"-Zeichen nutzen? Also
$$ \begin{array}{cccc} 22 \mod 3 & \mathrel{\hat=} & 7 &\ \mathrm{Rest} \ 1 \\ 7 \mod 3 & \mathrel{\hat=} & 2 & \ \mathrm{Rest} \ 1 \\ 2 \mod 3 & \mathrel{\hat=} & 0 & \ \mathrm{Rest} \ 2 \end{array} $$
Oder wäre hier dann wirklich nur das Gleichheitszeichen angebracht? ─ chris2001 03.08.2022 um 15:12
Alles klar ich bedanke mich nochmal bei euch. Hat mir sehr geholfen! :) ─ chris2001 03.08.2022 um 16:25
Also mich würde eigentlich am meisten die allgemeine Anwendung des Zeichens interessieren. Mir ist das Zeichen nun häufiger im Studium begegnet.
In der Zahlentheorie ist es klar, da kam es in Bezug zur Modulo Rechnung auf.
Nun hatte ich das aber beispielsweise auch oft bei Funktionen. Hier will man anscheinend keine direkte Gleichheit sondern eben eine Ähnlichkeit beschreiben. Bei Matrizen oder eben linearen Abbildungen macht es für mich Sinn, da die ähnlichen Abbildungen durch Veränderung des Koordinatensystems auseinander resultieren. Wir haben also eine gleiche Struktur, aber keine wirklich Gleichheit in dem Sinne.
Auch beispielsweise hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Identit%C3%A4tssatz_f%C3%BCr_holomorphe_Funktionen#Beispiel
Hier geht es ja auch darum, dass die Funktionen auf einer gewissen Menge gleich sind. Aber könnte man dann nicht auch $\sin(\frac 1 z) \neq 0 $ schreiben?
Also mein altes Zahlentheorie Skript müsste ich mal raussuchen und es nochmal nachprüfen. Aber ich hatte den Eindruck, dass dieses Zeichen zeigt, dass einige Strukturen gleich sind, aber keine wirkliche Exaktheit besteht. Deshalb hatte ich über die Schreibweise bei der Modulo Rechnung nachgedacht.
Und eigentlich dürfte es von der Aussage ja keinen wirklich Unterschied machen oder? ─ chris2001 03.08.2022 um 11:32